PM: Auf Einladung von „Die Rechte“ und NPD: Holocaust-Leugner referierte in Hamm

Hamm – Am Samstag referierte der verurteilte Holocaust-Leugner Ernst Zündel in Hamm, wie „Die Rechte Hamm“ und der NPD-Kreisverband Unna/Hamm übereinstimmend berichten. 1 Der seit 1957 in Kanada lebende Neonazi Zündel gehört zu den international bekanntesten Geschichtsrevisionisten, der die Existenz der Gaskammern in Auschwitz leugnet. 2007 wurde er vom Landgericht Mannheim wegen Volksverhetzung zu 5 Jahren Haft verurteilt. 2

NPD und „Die Rechte“ bezeichnen den Auftritt Zündels in Hamm als „ganz besondere Ehre“, behaupten aber die Veranstaltung hätten nicht sie, sondern ein „überparteilicher Verein, der sich für geschichtliche und politische Aufklärung engagiert“ organisiert. Nach Ansicht der Antifaschistischen Aktion Hamm ist dies eine durchsichtige Schutzbehauptung. Tatsächlich habe es sich bei dem Vortrag um eine der monatlichen Schulungsveranstaltungen gehandelt, welche die NPD Unna/Hamm seit vielen Jahren organisiert und die sie seit Sommer 2012 auch in Hamm durchführt. Um Gastwirte zu täuschen, würden Räumlichkeiten unter Tarnnamen wie „Hellwegverein“ oder „Arbeitskreis für Geschichte und Kultur“ angemeldet. Zu den Veranstaltungen reisten Neonazis aus ganz Westfalen an. 3

Die NPD Unna/Hamm und die verbotene „Kameradschaft Hamm“, die Vorläuferorganisation von „Die Rechte“, haben bei der Organisation der Schulungsveranstaltungen stets eng zusammen gearbeitet. So machte die Antifa Hamm im August 2012 eine Veranstaltung im Neonazi-Zentrum an der Werler Straße publik, auf der die Holocaust-Leugnerin und ehemalige Vorsitzende des verbotenen „Vereins zur Rehabilitierung des wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ Ursula Haverbeck referierte.4 Nach dem Verbot der „Kameradschaft Hamm“ fanden diese Veranstaltungen im Neonazi-Zentrum am Kentroper Weg statt. 5

„Die Einladung des Holocaus-Leugners Ernst Zündel zeigt erneut, dass die ‘Die Rechte’ eine neonazistische Ideologie offensiv propagiert. Es ist abstoßend, den millionenfachen Massenmord an den Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg zu leugnen. Das Leid der Opfer wird von den geistigen Nachfahren der Naziverbrecher verhöhnt“, so Michael Tillmann, Sprecher der Antifa Hamm. „Dies unterstreicht noch einmal, wie wichtig es ist sich den Neonazis in Hamm in den Weg zu stellen. Wir rufen alle Hammer Bürgerinnen und Bürger auf, sich am 3. Oktober an den Aktionen gegen den Aufmarsch von ‘Die Rechte’ zu beteiligen“, so die Antifa. Um 12 Uhr wird eine Demonstration gegen Rechts am Hammer Hauptbahnhof starten.

1 siehe: rechte-hamm.com/?p=2765 und npdunn.vs120067.hl-users.com/neue_seite…
2 www.spiegel.de/politik/deutschland/holo…
3 siehe auch Ratgeber für Gastwirte: antifaunited.blogsport.de/images/wirteh…
4 siehe PM vom 12.08.2012: aah.noblogs.org/?p=887
5 siehe: haekelclub590.de/?p=797 und nrwrex.wordpress.com/2013/03/01/9573 und nrwrex.wordpress.com/2013/07/22/unham-d…

Soliparty in der Baracke. Barkhindo bleibt!

Soli-BarkhindoAm vergangenen Freitag fand eine Soliparty bzgl. des 03.Oktobers im Rahmen der Antifakneipe „Pien Kabache“ in Münster statt. Mehr als 60 Gäste feierten mit uns. Neben der Party standen vor allem Informationen im Vordergrund: so gab es einen Infotisch zum 03.Oktober und ein Solifoto für Barkhindo (mehr Info unter: barkhindobleibt.blogsport.de).

Wir möchten dem Team der „Pien Kabache“, Bauchfrei Mailorder, Roots of compassion sowie SchwarzeSocke für die Unterstützung danken!

für aktuelle Infos zum 03.10.2014 checkt: hamm.noblogs.org

Vom Stadtrat bis zum Stammtisch – Entschlossen gegen rechtes Gedankengut

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Am 3.10 wollen wieder Nazis in Hamm aufmarschieren – doch wie in den letzten Jahren auch, stellt sich Ihnen ein breites Bündnis entgegen. Der haekelclub590 ruft für den 3.10 zu einer Gegendemonstration durch das Hammer Stadtgebiet auf. Unter dem Titel “Entschlossen gegen rechtes Gedankengut – vom Stadtrat bis zum Stammtisch” soll es wieder gemeinsam gegen den rechten Aufmarsch auf die Straße gehen. “Wir haben in den letzten Jahren gesehen, wie engagiert sich die Hammer Zivilgesellschaft an den Protesten beteiligt” freuen sich die Akteure vom haekelcub über die gelungenen Aktionen der letzten Jahre gemeinsam mit dem Runden Tisch in Hamm und hoffen, diese fortzuführen. “Wir müssen auch in diesem Jahr wieder alle gemeinsam auf die Straße” verweisen sie darauf, dass die verbotene Kameradschaft Hamm mittlerweile getarnt als sogenannte Partei “Die Rechte” in Stadtrat und in der Bezirksvertretung Herringen sitzt. “Die Nazis sind angekommen in der Mitte – und durch Aufwandsentschädigung erhalten sie nun auch noch Geld für ihre menschenverachtende Ideologie” rechnet der haekelcub vor: Allein für die kommende Legislatur fließen Gelder in Höhe von über 42000 Euro an die Kader der Partei.

“Dabei lässt das lang versprochene städtische Handlungskonzept gegen Rechts auf sich warten” mahnen die Akteure und fordern ein entschlosseneres Handeln gegen Rechts. “Im Februar 2013 haben wir ein schlüssiges Handlungskonzept vorgelegt – mit Handlungsempfehlungen von einer Koordinierungsstelle gegen Rechts bis hin zu einer Infobroschüre” – geschehen sei seither nichts. Gerade durch die veränderte Situation durch das Kommunalwahlergebnis sieht der haekelclub590 die Stadtregierung in der Pflicht. “Weder über Stand der Entwicklungen, oder ersten Ergebnissen in Form eines Zwischenberichts der Analyse, werden die Akteure gegen Rechts in Hamm informiert” stellt er fest.

Dabei hat der haekelclub seine Arbeit unentwegt fortgesetzt: Als es im Zuge der Kommunalwahl zu Übergriffen an der Friedensschule kam, war es der haekelclub, der aus der besorgten Schülerschaft heraus angesprochen wurde und Aufklärungsvorträge für die Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 hielt. Zudem zeigte der haekelclub die Ausstellung “Das Versteckspiel” in zwei Hammer Schulen, bot begleitend Führungen an. Auch die Vortragsreihe “Mechanismen der Ausgrenzung”, gefördert durch das EU-Projekt “Jugend in Aktion”, in dem mit Vorträgen menschenverachtende Ideologien aufgearbeitet wurden, wertet der haekelclub als Erfolg. “Auf ein Handlungskonzept der Stadt müssen wir nicht warten” halten die Akteure fest.

Auch deshalb fordert der haekelclub590 alle Menschen in Hamm auf, am 3.10 wieder mit zu demonstrieren: “Alle gemeinsam auf die Straße – entschlossen gegen rechtes Gedankengut. Wenn es niemand anderes macht, dann müssen wir es eben zusammen schaffen”

Aktuelle Infos findet ihr unter: hamm.noblogs.org