Antifaschistische Spontandemonstration mit 50 Teilnehmenden. Verhalten der Polizei unzumutbar – Nazis wie immer: lächerlich!

AntifaSponti

Um die gestrige Gründung des fragwürdigen Vereins “Backup – Comeback: Westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus e.V.” im Heinrich-von-Kleist-Forum zu begleiten hatte die ehemalige Kameradschaft Hamm, jetzt “Die Rechte” zu einer Kundgebung aufgerufen. Diese fand mit 27 Teilnehmenden vor dem Spielcasino am “Platz der deutschen Einheit” statt.
Die Polizei begann bereits eineinhalb Stunden vor eben jener Kundgebung mit wahllosen Personenkontrollen vor allem junger Menschen im Bereich der Veranstaltung. Dies veranlasste ca. 25 Menschen spontan eine Demonstration durch die westliche Innenstadt durchzuführen, um gegen eine “Homezone für Nazis” in Hamm zu demonstrieren, die die Polizei mit ihrem Verhalten erzeugen wollte. Der Demonstration schlossen sich schnell weitere Menschen an. Nach einigen Schikanen seitens der Polizei kam die Demonstration in Sicht- und Hörweite der Nazis und gab lautstark ihrem Protest ausdruck. Mittlerweile waren ca. 50 Demonstrierende zusammengekommen. Die Kundgebung der Nazis durchlief störungsintensive 60 Minuten in trauriger Einsamkeit. Der unverhältnismäßig massive Polizeieinsatz ist ein altbekannter Umstand. Gleichzeitig bewiesen die Demonstrierenden auf der Straße, was gelebter Antifaschismus ist. Seitens der Gründungsmitglieder des Vereins wäre es also möglich gewesen, eine “offensive Auseinandersetzung” spontan auf der Straße zu führen – sie blieben leider im Heinrich-von-Kleist-Forum.

Am 19. Juli auf der Antifa-Vorabenddemo und am 20. Juli auf der Demonstration des haekelclub590 kann diese offensive Auseinandersetzung nachgeholt werden. Unter dem Titel “Same Shit – Different Label” soll es auf die Straße gehen.

Weitere Informationen dazu finden sich auf hamm.noblogs.org

Bilder der Kundgebung von “die Rechte”:
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Regisseur Peter Ohlendorf kommt nach Hamm: Film läuft am 1. Juli im Cineplex

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Der haekelclub 590 präsentiert am 1. Juli den Dokumentarfilm “Blut muss fließen” und anschließende Diskussion mit dem Regisseur Peter Ohlendorf. Vorführungen: 17 Uhr und 20 Uhr im Cineplex. Eintritt: 3 Euro

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Skinheads toben und die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi – Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender hineinwagt. Sechs Jahre später hat er rund vierzig Undercover-Drehs hinter sich, auch in Ländern jenseits deutscher Grenzen.

Ein Lied begegnet ihm auf seiner „Konzerttournee“ immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik…“. Hochbrisant ist das Material, das Thomas Kuban im Lauf der Jahre zusammengetragen hat – einzigartig in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit.

In Kooperation mit dem Runden Tisch gegen Radikalismus und Gewalt wird der Film, der auf der Berlinale 2012 Premiere feierte, in Hamm gezeigt.  Nachmittags sowie Abends wird der Film exklusiv im Cineplex Hamm öffentlich gezeigt. Der Eintritt beträgt 3 Euro.

Mit Rechtsrock junge Menschen zu ködern und zu radikalisieren – diese „Masche“ zieht: Laut einer Studie ist der Rechtsextremismus in Deutschland zur größten Jugendbewegung geworden. Längst hat sich rund um die Musikveranstaltungen auch ein blühender Markt entwickelt: CD’s der einschlägigen Bands werden in Eigenregie produziert und in Szeneläden oder über das Internet verkauft. Mit rechtsextremen Merchandising – Artikeln ist das nicht anders. Auf diese Weise wird zugleich Geld für die Expansion der „Bewegung“ generiert.

Der Journalist Thomas Kuban hat all das mit versteckter Kamera dokumentiert und ist dabei ein hohes Risiko eingegangen. In keinem Verhältnis dazu steht das Interesse der Öffentlichkeit an seinen Bildern. Besonders deutlich wird dies bei der erfolglosen Suche nach Unterstützung für ein Filmvorhaben, von dem er sich große Wirkung verspricht: Eine Reise durch Deutschland und Europa, zurück auch an Orte, an denen er versteckt gedreht hat. Im Fokus stehen dabei politische Entscheidungsträger, Behörden und Bürger. Thomas Kuban versucht so Antworten zu finden auf die Fragen: Warum kann auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden und wie lässt sich das verhindern?

Der Autor Peter Ohlendorf hat Thomas Kuban auf seiner Reise mit der Kamera begleitet. Diesen Beobachtungen sind Sequenzen des Undercover-Materials gegenübergestellt. In den Dokumentarfilm sind quasi fiktionale Elemente integriert, die sich aus Sicherheitsgründen ergeben: Der Protagonist des Films muss unerkannt bleiben, sein Name ist folglich ein Pseudonym. Die eigenwillige Verkleidung dient nicht nur seinem Schutz, sondern thematisiert in ihrer Überpointierung zugleich die Rezeption seiner Person durch die Gesellschaft. Auch die Stimme von Thomas Kuban wird unkenntlich gemacht. Die Sprachebene ist analog zur Verkleidung frei entwickelt, sie orientiert sich aber an seiner realen Identität und hält sich streng an Fakten.

Die Veranstaltenden erklären hiermit, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen. Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, ist der Zutritt verwehrt. Sie sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Antifaschistische Vorabenddemo – 19.Juli 2013

Anfang des Jahres tauchten auf indymedia zwei Fotos á la „suche den Fehler“ auf, beides waren Fotos von Dortmunder Nazidemos, auf denen man überwiegend die gleichen Personen, das gleiche Transparent, den gleichen geschichtsrevisionistischen Schrott sieht. Einzig markanter Unterschied ist der Name der Gruppe die dort auftritt.

Same Shit – Different Label
Der letztes Jahr verbotene „Nationale Widerstand Dortmund“, der jetzt mit dem gleichen Kader als „Die Rechte Kreisverband Dortmund“ ins Rennen um den Volkstod geht, zeigt pars pro toto die personelle Überschneidung der “freien Kameradschaften” und der neuen Partei „die Rechte“. Insbesondere die drei Organisationen, die durch das Verbotsverfahren letzten Herbst offiziell verboten wurden, bedienen sich der Gründung von Kreisverbänden der Partei „Die Rechte“, um wieder ungestört öffentlich auftreten zu können. So steht dem Kreisverband Dortmund das ex-NWDO Mitglied Siegfired “SS-Siggi” Borchardt vor, die zweite verbotene “Kameradschaft Aachener Land” wird jetzt als Kreisverband unter Führung des ex-KAL Kaders André Plum geführt.
Die Situation in Hamm sieht wenig anders aus. Hier hat sich die lokale Szene nach dem Verbot der “Kameradschaft Hamm” als Kreisverband „Die Rechte Hamm“ reorganisiert und so der Ineffizienz des Verbotsfahrens das nationale Sahnehäubchen aufgesetzt. Sascha Krolzig, Möchtegern-Jurist und ehemaliger Hauptakteur der KSH, setzt seine Anführerschaft auch im neuen Kreisverband fort und hat mit Dennis Möller einen alten Bekannten an seiner Seite. Weitere ex-KSH Mitglieder lassen sich auch bei Veranstaltungen im Zusammenhang mit der „Fraternitas Germania“ ausmachen, einer sich „unpolitisch“ gebenden Bruderschaft. Da allerdings deren politisches Desinteresse bei der Zahlung der Miete ihres Lokals durch den Kreisverband Hamm aufhört, haben es Krolzig und Co leider geschafft, sich einen neuen Rückzugsort aufzubauen.
Auch inhaltlich ist der politische Kurs der lokalen Faschisten identisch. Neben den üblichen Warnungen vor Volkstod und Niedergang des Deutschtums finden sich zahlreiche weitere rassistische, antisemitische und homophobe Elemente auf Internetseite und im Parteiprogramm. Neu sind allerdings die versuchte Bürgernähe und die scheinbar demokratische Ausrichtung, zu sehen beispielsweise anhand der Forderung nach mehr Volksbegehren und Volksentscheiden.

Nazistrukturen zerschlagen. Für konsequenten Antifaschismus.
Die Parteigründung ist nur eine formelle Umbenennung ein und derselben Organisation mit identischem Aktionspotential sowie kongruenter Ideologie und hat zur Folge, dass Nazis jetzt wieder legal und öffentlich auftreten können. Stadt und Land sind aber zu sehr damit beschäftigt, ihr Verbotsverfahren zu loben, um zu merken dass die Szene und damit die Probleme Neofaschismus und Rassismus nach wie vor existieren und ihr Verbot schlichtweg nicht effektiv als Mittel zur Bekämpfung einer menschenverachtenden Ideologie war.
Wir fordern deshalb ein konsequentes Vorgehen gegen Faschist*innen jeder Couleur auf allen Ebenen.
Ein erster Schritt wäre zum Beispiel, ihnen ihre Rückzugsmöglichkeiten zu nehmen. Das Verbot der Kameradschaft Hamm und der Beschlagnahmung des sich im Aufbau befindenden „nationalen Zentrums“ müsste konsequent fortgesetzt und ihnen folglich jede weitere Räumlichkeit entzogen werden.
Dies geschieht jedoch nicht, stattdessen rühmt sich der Oberbürgermeister aber paradoxerweise nun damit, alles gegen jene Nazis in Hamm zu tun, die er bis dato immer geleugnet hatte. Er ist nun einer der Gründer des Vereins „backUp-comeBack: Westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus“, der vorgibt, aktiv gegen Neonazis vorzugehen. Das Konzept jenes Vereins wurde von unserer Seite bereits scharf kritisiert und so ist es nun auch nicht verwunderlich, dass der Verein absolut nicht handlungsfähig im Kampf gegen Rechts ist. Er ist nichts weiter als ein trügerisches Alibi zur Wiederherstellung eines “beschmutzten Stadtimages”.

Für uns ist dies alles noch mehr Grund, aktiv zu werden. Gegen Nazis, gegen rassistische, antisemitische und menschenverachtende Ideologien und gegen einen heuchlerischen Schein-Antifaschismus der Stadt!

Für eine befreite Gesellschaft.
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Deutschland!

Antifaschistische Aktion Hamm & Antifaschistische Initiative Hamm

Antifaschistische Initiative Hamm gegründet!

Im Juni 2013 gründeten wir die antifaschistische Inivitative Hamm, um aktiv gegen Nazis und rechtes Gedankengut zu arbeiten. Mehr über uns und unsere Beweggründe könnt ihr in unserem Selbstverständnis nachlesen. Bei Fragen, Anregungen oder wenn ihr uns etwas mitteilen möchtet schickt uns eine Mail.
In Zukunft werden wir euch über diesen Blog mit News und Infos versorgen.

Mit antifaschistischen Grüßen

aih