Infoveranstaltung zum Nazi-Aufmarsch

nazi-demo

Anwohner_innen und interessierte Bürger_innen sind am 15. Juli herzlich ins Alevitische Kulturzentrum an der Hohe Strasse eingeladen

Am 20. Juli wird die Neonazi-Partei „Die Rechte“ in der südlichen Innenstadt aufmaschieren und ihre menschenverachtenden Parolen durch die Straßen rufen. Betroffen sind neben den großen Straßen wie Bismarckstraße, Werler Straße und Alleestraße auch kleinere Straßen. Das antifaschistische Jugendbündnis Hamm, der haekelclub 590, lädt alle Anwohner_innen und interessierte Bürger_innen ein, die sich über den Nazi-Aufmarsch und die Hammer Nazi-Szene informieren wollen.

Die Veranstaltung findet statt am Montag, den 15. Juli um 19:00 Uhr im Alevitischen Kulturzentrum (Hohe Strasse 44).

Wie in den vergangenen Jahren organisiert der haekelclub die große Gegendemonstration. Diese startet um 11:30 Uhr in direkter Nähe des Hammer Bahnhofes auf der Gustav-Heinemann-Straße. Mit dem Motto „Same shit – different label l Von Kameradschaft bis Partei“ verweist der haekelclub auf die Veränderung in der Nazi-Szene. Nach dem Verbot der Kameradschaft Hamm im letzten Jahr ist mit der Partei „Die Rechte“ eine direkte Nachfolgeorganisation in Hamm entstanden.

 

Die Veranstaltenden erklären hiermit, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen. Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, ist der Zutritt verwehrt. Sie sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

 

Über 550 Menschen sehen „Blut muss fließen“

Kino
Aktionstag des haekelclubs mit dem Regisseur Peter Ohlendorf wurde zum vollen Erfolg – Insgesamt 4 Filmvorführungen in Hamm

Schon vor 20 Uhr war kein Platz mehr im Kinosaal 5 des Cineplex Hamm zu bekommen: alle Treppenstufen waren besetzt und selbst kurz vor der Leinwand saßen noch die Besucher_innen. Insgesamt kamen über 300 Menschen zu den beiden Vorführungen des Films „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ ins Kino. Vormittags sahen schon über 250 Schüler_innen der Sophie-Scholl-Gesamtschule und des Galilei Gymnasiums den Film und informierten sich so über die Aktionsformen, den Lifestyle und die Lockmittel der rechten Szene.

Medienspiegel: ++ Stadtanzeiger 30.06. ++ Lippewelle 01.07. ++ WA 02.07. ++ Lippewelle 02.07. ++

Bei allen vier Vorstellungen stand nach dem Film der Freiburger Journalist und Regisseur des Films, Peter Ohlendorf, für Fragen und zur Diskussion zur Verfügung. So erhielten die Zuschauer_innen noch einen tieferen Einblick in das Filmprojekt, in die Gefahren der Undercover-Aufnahmen und die Verbreitung rechter Musik auch in und rund um Hamm. „Mit dem Andrang hatten wir nicht gerechnet, sonst hätten wir einen größeren Kinosaal organisiert,“ zeigte sich der haekelclub 590 begeistert über die Resonanz.

Das antifaschistische Jugendbündnis Hamm, der haekelclub 590, präsentierte den Film mit Unterstützung des Runden Tisches gegen Radikalismus und Gewalt. So findet die Arbeit gegen Rechts in enger Kooperation und gegenseitigem Austausch statt. „Wir unterstützen das Anliegen darüber aufzuklären, dass Rechtsrock als „Einstiegsdroge“ in die rechte Szene eingesetzt wird,“ so der Sprecher des Runden Tisches Tilman Walther-Sollich.

Neonazi-Partei „Die Rechte“ provoziert und erhält Platzverweis

Nach der ersten Vorstellung im Cineplex sammelte sich gegen kurz nach 19 Uhr vor dem Kino eine Gruppe von ca. 10 Neonazis. Darunter waren mehrere Mitglieder der verbotenen Kameradschaft Hamm und deren Nachfolgeorganisation der Partei „Die Rechte“. Nachdem sie Besucher_innen des Films bedrängten und Fotoaufnahmen der Besucher_innen machten, erhielt die Gruppe durch die vor Ort eingesetzte Polizei weiträumige Platzverweise in der Innenstadt.

Der viertelstündige Auftritt der rechten Szene hinterließ jedoch kaum Eindruck beim Publikum. Ganz anders als der Film. – „Blut muss fließen passt nicht ganz – bei den meisten Liedzeilen und Parolen gefriert eher das Blut in den Adern,“ so eine Besucherin im Kino. Auch der Regisseur des Films, Peter Ohlendorf, zeigte sich über den Verlauf des Tages sehr erfreut: “Es ist schön zu sehen, dass so viele, insbesondere junge Menschen ein Interesse an der Thematik haben und sich tiefergehend informieren möchten. Auch die Zusammenarbeit mit dem haekelclub 590 war hervorragend. Es ist sehr wichtig, dass sich Menschen für dieses heikle Thema interessieren und sich entschlossen gegen Ausgrenzung engagieren.”

“Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch, der uns von Seiten der Hammer Schüler_innen und dem sehr breit gestreuten Publikum im Kino entgegengebracht worden ist”, so die Organisierenden des haekelclub 590. “Wir haben sehr viele interessante Gespräche geführt, sowohl an den Schulen, als auch am Abend im Kino. Die Diskussionen im Anschluss an die Filmvorstellungen waren sehr tiefgehend und wurden von vielen Anwesenden für Rückfragen und Anmerkungen genutzt. Viele Jugendliche fragten uns nach Abschluss der Diskussionen nach Partizipationsmöglichkeiten an antifaschistischer Arbeit und Informationen über die lokale Naziszene. Das Interesse am Engagement gegen Nazis und andere Rassist_innen ist angesichts des in der Gesellschaft noch immer verankerten ausgrenzenden Gedankenguts sehr erfreulich und zeigt uns, wie wertvoll ein Engagement im Bereich der politischen Bildung junger Menschen ist.”

“Alles in allem ziehen wir ein sehr positives Fazit für den Verlauf des Tages”, berichteten die Organisierenden. “Wir werden natürlich weitergehend Öffentlichkeitsarbeit und Arbeit im Bereich der politischen Bildung betreiben, aber der heutige Veranstaltungstag war ein voller Erfolg und ein deutliches Zeichen, dass Antifaschismus für viel Aufsehen sorgt und auf ein breites Interesse in Hamm stößt.”
Quelle: haekelclub590

Antifaschistische Spontandemonstration mit 50 Teilnehmenden. Verhalten der Polizei unzumutbar – Nazis wie immer: lächerlich!

AntifaSponti

Um die gestrige Gründung des fragwürdigen Vereins “Backup – Comeback: Westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus e.V.” im Heinrich-von-Kleist-Forum zu begleiten hatte die ehemalige Kameradschaft Hamm, jetzt “Die Rechte” zu einer Kundgebung aufgerufen. Diese fand mit 27 Teilnehmenden vor dem Spielcasino am “Platz der deutschen Einheit” statt.
Die Polizei begann bereits eineinhalb Stunden vor eben jener Kundgebung mit wahllosen Personenkontrollen vor allem junger Menschen im Bereich der Veranstaltung. Dies veranlasste ca. 25 Menschen spontan eine Demonstration durch die westliche Innenstadt durchzuführen, um gegen eine “Homezone für Nazis” in Hamm zu demonstrieren, die die Polizei mit ihrem Verhalten erzeugen wollte. Der Demonstration schlossen sich schnell weitere Menschen an. Nach einigen Schikanen seitens der Polizei kam die Demonstration in Sicht- und Hörweite der Nazis und gab lautstark ihrem Protest ausdruck. Mittlerweile waren ca. 50 Demonstrierende zusammengekommen. Die Kundgebung der Nazis durchlief störungsintensive 60 Minuten in trauriger Einsamkeit. Der unverhältnismäßig massive Polizeieinsatz ist ein altbekannter Umstand. Gleichzeitig bewiesen die Demonstrierenden auf der Straße, was gelebter Antifaschismus ist. Seitens der Gründungsmitglieder des Vereins wäre es also möglich gewesen, eine “offensive Auseinandersetzung” spontan auf der Straße zu führen – sie blieben leider im Heinrich-von-Kleist-Forum.

Am 19. Juli auf der Antifa-Vorabenddemo und am 20. Juli auf der Demonstration des haekelclub590 kann diese offensive Auseinandersetzung nachgeholt werden. Unter dem Titel “Same Shit – Different Label” soll es auf die Straße gehen.

Weitere Informationen dazu finden sich auf hamm.noblogs.org

Bilder der Kundgebung von “die Rechte”:
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