Nein zu Thor Steinar! Nein zu Oseberg! Samstag, 28.09.2013, Essen Hbf

MobiBanner2Vor fast viereinhalb Jahren öffnete in der Essener Innenstadt mit dem „Oseberg“ ein Ladengeschäft, das ausschließlich Kleidung der extrem rechten Marke „Thor Steinar“ verkauft. Diese Filiale ist nach wie vor die einzige ihrer Art im Westen Deutschlands. Nach anfänglichen Protesten und antifaschistischen Aktionen ist es mittlerweile recht still um den Nazi-Laden geworden. Da der Mietvertrag des „Oseberg“ in absehbarer Zeit ausläuft, rufen wir als antifaschistische Gruppen aus dem westlichen Ruhrgebiet für Samstag, den 14. September, zu einer Demonstration auf. Weiterlesen

21. September 2013 – Wuppertal dichtmachen! Nazipack verjagen!

Unter dem Motto „Es ist immer ein Angriff auf uns alle – Gegen linken Terror und antideutsche Zustände” kündigen Nazis am Samstag, den 21. September 2013 – am Tag vor der Bundestagswahl – eine „nationale Großdemonstration” in Wuppertal an.

Die Nazi-Demo in Wuppertal, wie auch der geplante Aufmarsch am 31.8.2013 gegen die „Organisationsverbote“ in Dortmund, dient der militanten Nazi-Szene zur (bundesweiten) Etablierung ihrer Doppelstrategie: einerseits offen nationalsozialistisch und gewalttätig zu agieren und gleichzeitig offensiv die Privilegien einer legalen Partei auszunutzen. Letztlich laufen so auch die Forderungen eines NPD-Verbotes ins Leere, weil eine Nachfolgepartei für die NPD schon längst gegründet ist, die sich offensichtlich und bislang ungestört aus den Kadern der verbotenen Nazikameradschaften rekrutieren kann. Weiterlesen

Regisseur Peter Ohlendorf kommt nach Hamm: Film läuft am 1. Juli im Cineplex

blutmussfliessen

Der haekelclub 590 präsentiert am 1. Juli den Dokumentarfilm “Blut muss fließen” und anschließende Diskussion mit dem Regisseur Peter Ohlendorf. Vorführungen: 17 Uhr und 20 Uhr im Cineplex. Eintritt: 3 Euro

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Skinheads toben und die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi – Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender hineinwagt. Sechs Jahre später hat er rund vierzig Undercover-Drehs hinter sich, auch in Ländern jenseits deutscher Grenzen.

Ein Lied begegnet ihm auf seiner „Konzerttournee“ immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik…“. Hochbrisant ist das Material, das Thomas Kuban im Lauf der Jahre zusammengetragen hat – einzigartig in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit.

In Kooperation mit dem Runden Tisch gegen Radikalismus und Gewalt wird der Film, der auf der Berlinale 2012 Premiere feierte, in Hamm gezeigt.  Nachmittags sowie Abends wird der Film exklusiv im Cineplex Hamm öffentlich gezeigt. Der Eintritt beträgt 3 Euro.

Mit Rechtsrock junge Menschen zu ködern und zu radikalisieren – diese „Masche“ zieht: Laut einer Studie ist der Rechtsextremismus in Deutschland zur größten Jugendbewegung geworden. Längst hat sich rund um die Musikveranstaltungen auch ein blühender Markt entwickelt: CD’s der einschlägigen Bands werden in Eigenregie produziert und in Szeneläden oder über das Internet verkauft. Mit rechtsextremen Merchandising – Artikeln ist das nicht anders. Auf diese Weise wird zugleich Geld für die Expansion der „Bewegung“ generiert.

Der Journalist Thomas Kuban hat all das mit versteckter Kamera dokumentiert und ist dabei ein hohes Risiko eingegangen. In keinem Verhältnis dazu steht das Interesse der Öffentlichkeit an seinen Bildern. Besonders deutlich wird dies bei der erfolglosen Suche nach Unterstützung für ein Filmvorhaben, von dem er sich große Wirkung verspricht: Eine Reise durch Deutschland und Europa, zurück auch an Orte, an denen er versteckt gedreht hat. Im Fokus stehen dabei politische Entscheidungsträger, Behörden und Bürger. Thomas Kuban versucht so Antworten zu finden auf die Fragen: Warum kann auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden und wie lässt sich das verhindern?

Der Autor Peter Ohlendorf hat Thomas Kuban auf seiner Reise mit der Kamera begleitet. Diesen Beobachtungen sind Sequenzen des Undercover-Materials gegenübergestellt. In den Dokumentarfilm sind quasi fiktionale Elemente integriert, die sich aus Sicherheitsgründen ergeben: Der Protagonist des Films muss unerkannt bleiben, sein Name ist folglich ein Pseudonym. Die eigenwillige Verkleidung dient nicht nur seinem Schutz, sondern thematisiert in ihrer Überpointierung zugleich die Rezeption seiner Person durch die Gesellschaft. Auch die Stimme von Thomas Kuban wird unkenntlich gemacht. Die Sprachebene ist analog zur Verkleidung frei entwickelt, sie orientiert sich aber an seiner realen Identität und hält sich streng an Fakten.

Die Veranstaltenden erklären hiermit, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen. Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, ist der Zutritt verwehrt. Sie sind von der Veranstaltung ausgeschlossen.

Antifaschistische Vorabenddemo – 19.Juli 2013

Anfang des Jahres tauchten auf indymedia zwei Fotos á la „suche den Fehler“ auf, beides waren Fotos von Dortmunder Nazidemos, auf denen man überwiegend die gleichen Personen, das gleiche Transparent, den gleichen geschichtsrevisionistischen Schrott sieht. Einzig markanter Unterschied ist der Name der Gruppe die dort auftritt.

Same Shit – Different Label
Der letztes Jahr verbotene „Nationale Widerstand Dortmund“, der jetzt mit dem gleichen Kader als „Die Rechte Kreisverband Dortmund“ ins Rennen um den Volkstod geht, zeigt pars pro toto die personelle Überschneidung der “freien Kameradschaften” und der neuen Partei „die Rechte“. Insbesondere die drei Organisationen, die durch das Verbotsverfahren letzten Herbst offiziell verboten wurden, bedienen sich der Gründung von Kreisverbänden der Partei „Die Rechte“, um wieder ungestört öffentlich auftreten zu können. So steht dem Kreisverband Dortmund das ex-NWDO Mitglied Siegfired “SS-Siggi” Borchardt vor, die zweite verbotene “Kameradschaft Aachener Land” wird jetzt als Kreisverband unter Führung des ex-KAL Kaders André Plum geführt.
Die Situation in Hamm sieht wenig anders aus. Hier hat sich die lokale Szene nach dem Verbot der “Kameradschaft Hamm” als Kreisverband „Die Rechte Hamm“ reorganisiert und so der Ineffizienz des Verbotsfahrens das nationale Sahnehäubchen aufgesetzt. Sascha Krolzig, Möchtegern-Jurist und ehemaliger Hauptakteur der KSH, setzt seine Anführerschaft auch im neuen Kreisverband fort und hat mit Dennis Möller einen alten Bekannten an seiner Seite. Weitere ex-KSH Mitglieder lassen sich auch bei Veranstaltungen im Zusammenhang mit der „Fraternitas Germania“ ausmachen, einer sich „unpolitisch“ gebenden Bruderschaft. Da allerdings deren politisches Desinteresse bei der Zahlung der Miete ihres Lokals durch den Kreisverband Hamm aufhört, haben es Krolzig und Co leider geschafft, sich einen neuen Rückzugsort aufzubauen.
Auch inhaltlich ist der politische Kurs der lokalen Faschisten identisch. Neben den üblichen Warnungen vor Volkstod und Niedergang des Deutschtums finden sich zahlreiche weitere rassistische, antisemitische und homophobe Elemente auf Internetseite und im Parteiprogramm. Neu sind allerdings die versuchte Bürgernähe und die scheinbar demokratische Ausrichtung, zu sehen beispielsweise anhand der Forderung nach mehr Volksbegehren und Volksentscheiden.

Nazistrukturen zerschlagen. Für konsequenten Antifaschismus.
Die Parteigründung ist nur eine formelle Umbenennung ein und derselben Organisation mit identischem Aktionspotential sowie kongruenter Ideologie und hat zur Folge, dass Nazis jetzt wieder legal und öffentlich auftreten können. Stadt und Land sind aber zu sehr damit beschäftigt, ihr Verbotsverfahren zu loben, um zu merken dass die Szene und damit die Probleme Neofaschismus und Rassismus nach wie vor existieren und ihr Verbot schlichtweg nicht effektiv als Mittel zur Bekämpfung einer menschenverachtenden Ideologie war.
Wir fordern deshalb ein konsequentes Vorgehen gegen Faschist*innen jeder Couleur auf allen Ebenen.
Ein erster Schritt wäre zum Beispiel, ihnen ihre Rückzugsmöglichkeiten zu nehmen. Das Verbot der Kameradschaft Hamm und der Beschlagnahmung des sich im Aufbau befindenden „nationalen Zentrums“ müsste konsequent fortgesetzt und ihnen folglich jede weitere Räumlichkeit entzogen werden.
Dies geschieht jedoch nicht, stattdessen rühmt sich der Oberbürgermeister aber paradoxerweise nun damit, alles gegen jene Nazis in Hamm zu tun, die er bis dato immer geleugnet hatte. Er ist nun einer der Gründer des Vereins „backUp-comeBack: Westfälischer Verein für die offensive Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus“, der vorgibt, aktiv gegen Neonazis vorzugehen. Das Konzept jenes Vereins wurde von unserer Seite bereits scharf kritisiert und so ist es nun auch nicht verwunderlich, dass der Verein absolut nicht handlungsfähig im Kampf gegen Rechts ist. Er ist nichts weiter als ein trügerisches Alibi zur Wiederherstellung eines “beschmutzten Stadtimages”.

Für uns ist dies alles noch mehr Grund, aktiv zu werden. Gegen Nazis, gegen rassistische, antisemitische und menschenverachtende Ideologien und gegen einen heuchlerischen Schein-Antifaschismus der Stadt!

Für eine befreite Gesellschaft.
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Deutschland!

Antifaschistische Aktion Hamm & Antifaschistische Initiative Hamm